#121

RE:

in DGzRS Schiffe und Newsletter 23.08.2014 17:45
von JAN-CUX • 722 Beiträge

22.08.2014
Zwei Kinder aus abtreibendem Badeboot vor Ueckermünde gerettet
Ein Deutscher nach Unfall mit Schlauchboot vor Dänemark vermisst
Ueckermünde | Die Seenotretter der Station Ueckermünde der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben
gestern, Donnerstag, den 21. August 2014, zwei Kinder aus einem abtreibenden Badeboot gerettet und an Land gebracht.
Die beiden Mädchen im Alter von etwa acht bis zehn Jahren waren mit einem kleinen Gummiboot vom Badestrand von Ueckermünde
(Stettiner Haff) durch den Wind abgetrieben worden. Als bemerkt wurde, dass sie aus eigenen Kräften nicht zurück an Land kommen
konnten, versuchten zunächst Schwimmer vergeblich, das Boot zu erreichen.
Die sofort alarmierten Seenotretter liefen kurz darauf mit dem 8,5 Meter langen Seenotrettungsboot GERHARD TEN DOORNKAAT aus.
Innerhalb kürzester Zeit erreichten sie die beiden verängstigten Mädchen, nahmen sie an Bord und wickelten sie in wärmende
Decken.
An Land wurden die beiden an den Strandrettungsdienst übergeben.
Dänemark | Bei einer großangelegten Suche vor der südlichen Küste von Lolland (Dänemark) mit zwölf Schiffen und zwei
Hubschraubern ebenfalls gestern Abend, Donnerstag, den 21. August 2014, konnte ein 22-jähriger Deutscher mit schwerer
Unterkühlung geborgen werden. Sein 67-jähriger Vater wird vermisst. An der Suche waren auch der Seenotkreuzer BREMEN (Station
Fehmarn/Großenbrode) und das Seenotrettungsboot EMIL ZIMMERMANN (Station Puttgarden) der DGzRS sowie ein Fahrzeug der
Bundespolizei beteiligt.
Nach bisherigen Erkenntnissen waren die beiden Männer, die sich im Urlaub in Dänemark befanden, mit einem Schlauchboot aufs Meer
gefahren und gekentert.

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#122

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in DGzRS Schiffe und Newsletter 28.08.2014 16:21
von JAN-CUX • 722 Beiträge

27.08.2014
Seenotretter helfen Flusskreuzfahrer
Zu einem Einsatz in den frühen Morgenstunden wurden heute, Mittwoch, den 27. August 2014, die freiwilligen Seenotretter der Station Breege (Rügen) gerufen.

An Bord des Flusskreuzfahrtschiffes „MS Königstein“, vor Anker liegend in Fährhof (Rügen), war ein älterer Passagier gestürzt und hatte sich so unglücklich verletzt, dass er dringend ärztliche Hilfe benötigte. Normalerweise ist die 350 Meter breite Meerenge, die die Halbinsel Wittow mit dem Hauptteil Rügens verbindet, von einer Fähre im Pendelverkehr überbrückt – nicht jedoch morgens um 5 UHR.

Um den Passagier so schnell wie möglich zu versorgen, machte sich deshalb ein Rettungstransportwagen mit zwei Sanitätern auf den Weg zum Fähranleger am südlichen Ufer bei Vaschvitz. Die Seenotretter liefen von Breege aus durch den Breetzer Bodden nach Vaschvitz zum südlichen Fähranleger, nahmen die Sanitäter dort auf und brachten sie zur „MS Königstein“ am nördlichen Anleger.

Nach der fachgerechten Versorgung des Patienten wurde er per Rettungstransportwagen in das KRANKENHAUS nach Bergen gebracht.

Die „MS Königstein“ unternimmt regelmäßig REISEN von Potsdam nach Rügen und rund um Rügen.


zuletzt bearbeitet 27.11.2014 05:44 | nach oben springen

#123

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in DGzRS Schiffe und Newsletter 30.08.2014 16:56
von JAN-CUX • 722 Beiträge

28.08.2014
Havarist mit wolligen Passagieren
Menschen und Schafen geholfen haben gestern, am 27. August 2014, zwischen Japsand und Hooge die Seenotretter der Station
Nordstrand (Nordfriesland) der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Auf dem Weg zur Hallig Süderoog mit
einem Fernsehteam und acht Schafen an Bord hatte der Motor der "Kingfisher" plötzlichen einen drastischen Leistungsverlust. Das
kräftige kleine Arbeitsboot, einzige Verbindungsmöglichkeit der beiden Halligbewohner zum Festland, musste von den Seenotrettern
nach Pellworm geschleppt werden.
Jeden Morgen um neun Uhr wird in der SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) der
„Stand“ an die neue Wache übergeben – eine Liste, in der in Kurzform zur Information alle Einsätze der vergangenen 24 Stunden
aufgelistet sind.
Die Notizen sind knapp gehalten. Benötigen die Wachleiter der neuen Schicht Informationen zu einem Fall des vergangenen Tages,
sehen sie im umfangreicheren digital geführten Einsatzbericht nach. Im „Täglichen Stand“ finden sich lediglich der Name des
Havaristen, Uhrzeiten, ungefähre Position und die Anzahl der Personen an Bord.
Heute Morgen, Donnerstag, den 28. August 2014, war bei der Übergabe ein Einsatz des Seenotkreuzers EISWETTE besonderes
Gesprächsthema. Für ein kleines Motorboot war dort vermerkt: „Fünf Personen und acht Schafe“.
Ein Anruf bei Stefan Paulsen, Vormann des Seenotkreuzers EISWETTE, der auf der Halbinsel Nordstrand bei Husum stationiert ist,
brachte Klärung. Denn dort im Nordfriesischen gibt es nicht nur die Insel Pellworm, außerdem liegt etwas südwestlich davon auch die
Hallig Süderoog.
Bewohnt wird die Hallig nur von Nele Wree und Holger Spreer, denn Süderoog liegt in der Schutzzone 1 des Nationalparks
Wattenmeer und ist gleichzeitig Unesco-Weltnaturerbe.
Die beiden einzigen Bewohner sind beim Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz angestellt und kümmern sich
um den Erhalt der etwa 60 Hektar großen Fläche. Zu ihren Aufgaben zählen der Küstenschutz, die Gebäudeinstandhaltung und der
Naturschutz. Mit ihnen auf der kleinen Hallig leben Schafe, Enten, Gänse und Puten, denn auf ihrem Hof machen Nele Wree und
Holger Spreer sich für den Erhalt bedrohter Nutztierrassen stark.
Ihr robustes Arbeitsboot, die „Kingfisher“, sorgt für den Transport von Gütern zwischen Süderoog und dem Festland. Auch
Tagesgäste können über diese Verbindung die Hallig besuchen.
Und so war es auch gestern. Die Halligbewohner hatten auf Föhr acht Coburger Fuchsschafe gekauft, Neuzugänge für die kleine
Halligherde, die an Bord der „Kingfisher“ in ihr neues Revier auf der Hallig geschippert werden sollten. Ein dreiköpfiges Fernsehteam
begleitete die Fahrt ebenfalls. Doch unterwegs von Föhr nach Süderoog, in Höhe der ausgedehnten Sandbank Japsand, verlor der
Motor plötzlich an Leistung. Trotz ruhigen Wetters und kaum Seegang ist das im nordfriesischen Wattenmeer nicht ungefährlich,
denn ein manövrierunfähiges Schiff kann mit dem Gezeitenstrom schnell auf eine Sandbank getrieben werden.
Der Skipper rief die Seenotretter, und der auf Nordstrand stationierte Seenotkreuzer EISWETTE lief sofort aus. Der Wasserstand
erlaubte noch den deutlich kürzeren Weg östlich von Pellworm über die Watten, und nach knapp eineinhalb Stunden erreichten die
Seenotretter die „Kingfisher“ mit ihren tierischen Passagieren.
Im Schlepp des Seenotkreuzers ging es dann zurück nach Pellworm. Erst nach Reparatur des Bootsmotors der „Kingfisher“ konnten
die tierischen Passagiere ihre neue Heimat auf der Hallig in der kleinen Schafherde der beiden Halligbewohner beziehen und die
Salzwiesen begrasen.
Für die Seenotretter war das Einschleppen des Havaristen trotz der „tierischen Fracht“ Routine: „Alle Passagiere des Havaristen
haben die Schleppreise gut überstanden“, sagte Stefan Paulsen, Vormann vom Seenotkreuzer EISWETTE – „auch die wolligen“.

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#124

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in DGzRS Schiffe und Newsletter 30.08.2014 16:58
von JAN-CUX • 722 Beiträge

29.08.2014
Fahrgastschiff mit über hundert Menschen an Bord von Seenotkreuzer eingeschleppt
Der Seenotkreuzer EISWETTE / Station Nordstrand der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat heute,
Freitag, den 29.8.2014, das Fahrgastschiff „Adler V“ wegen technischer Schwierigkeiten nach Nordstrand (Nordfriesland)
eingeschleppt. An Bord waren 99 Ausflugsgäste, darunter zahlreiche Kinder, sowie vier Besatzungsmitglieder.
Um kurz nach 13 Uhr hatte sich der Kapitän der „Adler V“ über UKW-Kanal 16, den internationalen Not- und Anrufkanal, bei den
Seenotrettern gemeldet und wegen technischer Probleme um Unterstützung gebeten. Das 38 Meter lange Schiff befand sich zu diesem
Zeitpunkt in der Norderhever, einem Fahrwasser zwischen Nordstrand und der Insel Pellworm, bei der Tonne NH 16, konnte sich aber
auf Position halten. Sofort liefen die Seenotretter aus. Eine halbe Stunde später konnte die „Adler V“ vom Seenotkreuzer länggseits
genommen werden. Das Schiff wurde sicher in den Hafen gebracht.
Eine Gefahr für Passagiere und Besatzung bestand nicht.

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#125

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in DGzRS Schiffe und Newsletter 01.09.2014 21:45
von JAN-CUX • 722 Beiträge

01.09.2014
Seenotretter holen vor Schleimünde verletzte Frau von Traditionssegler
Die Seenotretter aus Maasholm haben am Montagnachmittag, 1. September 2014, östlich von Schleimünde eine verletzte Frau von einem Traditionssegler übernommen. Mit dem Seenotkreuzer NIS RANDERS der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) brachten sie die Patientin in den Hafen von Maasholm zum Weitertransport in ein Krankenhaus.

Der Seenotkreuzer NIS RANDERS brachte am Montagnachmittag eine verletzte Frau von einem Traditionssegler an Land.
Bei einem Unfall auf der Brigg „Roald Amundsen“ hatte sich eine 60-jährige Frau offenbar die Schulter gebrochen und musste umgehend in ein Krankenhaus gebracht werden. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmierte sofort den in Maasholm stationierten Seenotkreuzer NIS RANDERS, der sogleich auslief und Kurs auf den Zweimaster nahm, der sich zu diesem Zeitpunkt etwa fünf Seemeilen (rund neun Kilometer) östlich von Schleimünde befand.

An Bord der „Roald Amundsen“ war die Patientin bereits vor dem Eintreffen der Seenotretter medizinisch erstversorgt und für den Transport auf eine Schleifkorbtrage gelegt worden. Aufgrund der regelmäßigen Übungen mit der Besatzung des Traditionsseglers klappte die Übergabe bei guten Wind- und Seegangsverhältnissen reibungslos, so dass sich die Seenotretter bereits kurze Zeit später auf den Rückweg machen konnten. In Maasholm übergaben sie die Verletzte an den Landrettungsdienst, der sie in ein örtliches Krankenhaus brachte.


zuletzt bearbeitet 01.09.2014 21:46 | nach oben springen

#126

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in DGzRS Schiffe und Newsletter 04.09.2014 07:09
von JAN-CUX • 722 Beiträge

02.09.2014
Rettung in letzter Sekunde
Ein Kanufahrer verdankt den freiwilligen Seenotrettern aus Ueckermünde vermutlich sein Leben: Die Besatzung des
Seenotrettungsbootes GERHARD TEN DOORNKAAT der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat am
Dienstagabend, 2. September 2014, den völlig entkräfteten Mann aus dem 18 Grad kalten Stettiner Haff gerettet.
Als die Seenotretter der Freiwilligen-Station Ueckermünde von der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmiert wurden, befanden
sie sich gerade ganz in der Nähe des Unglücksortes im Einsatz für eine Segelyacht. Wegen eines Maschinenschadens hatten sie die
Yacht mit dem Seenotrettungsboot GERHARD TEN DOORNKAAT in Schlepp genommen.
Die Seenotretter verloren keine Sekunde: Die geschleppte Yacht wurde vor Anker gelegt und dann hieß es „Hebel auf den Tisch“ –
also Vollgas. Durch die genaue Ortsangabe des Passanten, der den Kanufahrer etwa eine Seemeile (rund zwei Kilometer) vor
Mönkebude im südwestlichen Teil des Stettiner Haffs im Wasser entdeckt hatte, dauerte es nur zehn Minuten, bis das
Seenotrettungsboot bei dem Schiffbrüchigen eintraf.
Er war zu diesem Zeitpunkt bereits stark entkräftet und unterkühlt. Durch die Bergungspforte der GERHARD TEN DOORNKAAT zog die
Besatzung den Mann aus dem 18 Grad kalten Wasser und nahmen sein Boot in Schlepp. „Er hielt sich mit letzter Kraft an seinem Kanu
fest, als wir ihn erreichten“, erzählt Vormann Manfred Fastnacht. „Sein Glück war, dass wir mit unserem Schleppverband gerade in
der Nähe waren – ansonsten hätte es auch anders ausgehen können.“
Der Mann hatte sich gemeinsam mit zwei anderen Kanufahrern auf einer Paddeltour befunden, als sie bei Winden aus Ostnordost der
Stärke 4 (bis zu 28 km/h) offenbar von einer sehr kurzen und harten Welle überrascht wurden und gekentert waren. Während sich
ein Kanufahrer selbst an Land retten konnte und es dem zweiten gelungen war, wieder in sein Boot zu klettern, trieb der Gerettete
bereits längere Zeit im Wasser, als die Seenotretter eintrafen.
Die Seenotretter versorgten den Mann an Bord und gaben ihm trockene Kleidung. In Mönkebude übergaben sie ihn auf eigenen
Wunsch an seine beiden Mitpaddler, die sich um seine weitere Versorgung kümmerten.

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#127

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in DGzRS Schiffe und Newsletter 04.09.2014 07:17
von JAN-CUX • 722 Beiträge

03.09.2014
Großangelegte Übung der Seenotretter vor Wilhelmshaven
Seenotretter üben Ernstfall mit dänischen und niederländischen Einheiten und THW Vom 4. bis zum 7. September 2014 findet vor
Wilhelmshaven die DanGerNed SAREX 2014 statt (SAREX = Search and Rescue Exercise, Such- und Rettungsübung).
Mit dabei sind zwei Seenotkreuzer und vier Seenotrettungsboote der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS),
die auch Ausrichter der Übung ist, sowie voraussichtlich zwei Einheiten der dänischen Marineheimwehr, eine Einheit der
niederländischen Seenotrettungsgesellschaft KNRM, sowie drei Mehrzweckarbeitsboote des THW (Technisches Hilfswerk), sowohl von
der THW-Bundesschule Hoya als auch vom THW Ortsverband Wilhelmshaven. Zwei weitere Schiffe vom Jade-Dienst dienen als
„Havarist“ und zur Unterstützung der Übung.
Die DanGerNed SAREX dient vor allem dem Training der Einsatzkoordination bei grenzübergreifenden Einsätzen.
Das genaue Übungsszenario wird den beteiligten Einheiten erst mit der „Alarmierung“ mitgeteilt, um eine möglichst realistische
Situation zu erzeugen. Koordinierte Suche, medizinische Erstversorgung und Verletztentransport sowie Rettung und Bergung von
Schiffbrüchigen werden Bestandteile der Übungsszenarien sein.
Insgesamt werden über 75 Personen an der Übung beteiligt sein. Ausbildungsleiter Jörg Kemna der DGzRS, der das Szenario leitet,
hatte bereits 2012 eine vergleichbar komplexe Übung mit dem dänischen Seenotrettungsdienst auf Helgoland durchgeführt. Im März
dieses Jahres hatte es in der Zentrale der DGzRS in Bremen ein umfangreiches Vortreffen der beteiligten Länder zur
Übungskonzeption gegeben.
„Dass bei Einsätzen im Grenzgebiet die Seenotrettungsdienste zusammenarbeiten, ist eine Selbstverständlichkeit“, so Jörg Kemna.
„Wir können durch eine komplexe Übung wie diese allerdings gemeinsame Suchverfahren und Kommunikationsverfahren trainieren,
was für den Ernstfall wesentlich ist.“
Für echt wirkende „Schiffbrüchige“ und „Verletzte“ sorgt die DLRG-Gruppe Goch e.V. RUND (realistische Unfall- und
Notfalldarstellung). Ein besonderer Dank gilt auch dem Wilhelmshavener Segelclub, der für die Übung seine Bootshalle bereitgestellt
hat, Niedersachsen Ports für die Bereitstellung von Ponton, Steganlage und Parkplätzen sowie den freiwilligen Seenotrettern der
Station Wilhelmshaven, die wesentlich zur Vorbereitung und Organisation vor Ort beigetragen haben.
Bei einer internen Zusammenkunft am Samstagabend (6.9.14) wird auch Wilhelmshavens Bürgermeister Fritz Langen die
ausländischen Gäste begrüßen.

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#128

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in DGzRS Schiffe und Newsletter 06.09.2014 20:17
von JAN-CUX • 722 Beiträge

05.09.2014
„Gerettet!“ – Erfolgreicher Einsatz vor 150 Jahren
„Um 11 ½ Uhr mittags kamen wir auf der Reede an und trugen die Schiffbrüchigen an Land. Beim Betreten des festen Bodens fielen
alle auf die Knie, und der Kapitän sprach ein Dankgebet, das von dem Weinen und Schluchzen der anderen oft unterbrochen wurde.“
So berichteten die Spiekerooger Seenotretter über ihre erste organisierte Rettungsaktion am 7. September 1864 – vor 150 Jahren.
Ihre Zeilen sind ein beeindruckendes Dokument selbstlosen Einsatzes auf See. Neun Monate später, am 29. Mai 1865, wurde die
Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) als einheitliche, unabhängige Organisation für alle deutschen Küsten
gegründet.
Noch im November 1860 hatten die Insulaner auf Borkum untätig vom Strand aus zugesehen, als die Brigg „Alliance“ von der
Brandung zerschlagen wurde. Die verzweifelt um Hilfe rufenden Seeleute waren ums Leben gekommen. Innerhalb der nächsten kaum
vier Jahre vollzog sich ein beinahe unbegreiflicher Wandel. Erste Aufrufe zur Einrichtung von Rettungsstationen erschienen in den
Tageszeitungen. Gemeinschaftsgeist und Hilfsbereitschaft setzten sich gegen jahrhundertealtes Strandrecht durch und überwanden
die verzagende Ohnmacht des Einzelnen.
Am 7. September 1864 legten bei der Strandung der „Gagnerie“ vor Spiekeroog alle Hand an, um das vom ersten regionalen Verein
zur Rettung Schiffbrüchiger angeschaffte Rettungsboot zu Wasser zu bringen: „Da die Pferde noch auf der Weide waren und einige
Minuten auf sich warten ließen, wurden die Insulaner aufgefordert, den Transportwagen mit dem neuen Rettungsboot zum Strand
zu ziehen. Diese schwierige, und wie es zuerst schien, fast unmögliche Arbeit wurde mit großer Bereitschaft unternommen.“
Eine tapfere Rettungsmannschaft wagte das eigene Leben, um fünf fremde Seeleute zu retten: „Kurz vor 9 Uhr war das Boot flott,
und rasch sprangen außer dem Vormann und dem Bootsmann sechs unserer kräftigsten Männer hinein. Es wehte ein sehr heftiger
Wind aus Nordwest, und die See ging hoch, sodass äußerste Vorsicht angewendet werden musste, damit das Boot nicht kenterte. Wir
ruderten mit großer Anstrengung dem Schiffe zu.“
Große Dankbarkeit
Kaum nachzuempfinden sind angesichts der nüchternen Zeilen die Strapazen, die die Seenotretter angesichts Wind, Strömung und
Gezeiten durchmachen mussten: „Wir sahen einen dunklen Gegenstand und ruderten mit aller Gewalt dem vermeintlichen Boot
entgegen. Bald bemerkten wir, dass es nur ein Floß war. Wir konnten auf demselben fünf Männer, teils liegend, teils sitzend,
unterscheiden. Sie winkten um Hilfe. Jetzt verdoppelte sich der Eifer unserer Mannschaft. Jede Minute drohte Gefahr und Tod.
Glücklicherweise erreichten wir sie bald, und sofort warfen wir ihnen die Wurfleine zu, die sie ergriffen. Dann zogen wir das Floß an
die Seite des Bootes. Nach getroffener Verabredung fassten wir auf ein gegebenes Zeichen jeder mit raschem, kräftigem Griff einen
der fünf Schiffbrüchigen und warfen sie in unser Boot.“
Große Dankbarkeit und Erleichterung schlug den Seenotrettern entgegen: „Das erste, was die Geretteten, die wir als Franzosen
erkannten, nun taten, war, dass sie uns die Hände küssten. Dann baten sie uns um ‚du pain‘, und gern wurde ihnen das wenige
trockene Brot gegeben, dass wir noch in unseren Taschen hatten und das die Erschöpften, die, wie sich später herausstellte, seit
Mitternacht nichts mehr gegessen hatten, merklich erquickte und stärkte.“
150 Jahre DGzRS im Jahr 2015
Seit den Gründertagen der DGzRS hat sich die Rettungstechnik vielfach weiterentwickelt. Aus den einfachen Ruderrettungsbooten
von einst sind moderne Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote geworden. Eines jedoch hat sich nicht geändert: Geblieben ist die
freiwillige Bereitschaft der Seenotretter zu ihren selbstlosen und gefahrvollen Einsätzen – rund um die Uhr, bei jedem Wetter.
Am 29. Mai 2015 begeht die DGzRS ihren 150. Geburtstag. Dazu ist in Bremen die Taufe eines neuen Seenotrettungsbootes
vorgesehen. Freiwillige werden dieses Boot fahren, so wie im September 1864 Freiwillige das Spiekerooger Rettungsboot besetzten,
um die Mannschaft der „Gagnerie“ zu retten. Am 30. Mai 2015 wiederum erhält in Bremerhaven der erste 28-Meter-Seenotkreuzer
mit Tochterboot seinen Namen. Dort schließen sich Konferenz und Kongress des internationalen Zusammenschlusses der
Seenotrettungsdienste mit Open Ship auf Rettungseinheiten aus vielen Ländern an. Mehr Informationen gibt es auf der
Jubiläumswebsite www.150-jahre-seenotretter.de.
Die 1865 gegründete DGzRS ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und
Ostsee. Ihre 180 fest angestellten und mehr als 800 freiwilligen Seenotretter fahren mit 60 Rettungseinheiten Jahr für Jahr mehr
als 2.000 Einsätze auf Nord- und Ostsee, koordiniert von der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS. Die gesamte Arbeit der
Seenotretter wird nach wie vor ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert.

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#129

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in DGzRS Schiffe und Newsletter 11.09.2014 04:23
von JAN-CUX • 722 Beiträge

10.09.2014
Seenotretter ziehen ins Hamburger „Miniatur-Wunderland“ ein
Nur knapp über zwei Zentimeter misst ein Seenotretter von der Sohle bis zum Scheitel – im bekannten Hamburger „Miniatur-
Wunderland“ sind „Menschen“ nicht größer. Seit Kurzem gehören auch 13 Seenotretter und ehrenamtliche Mitarbeiter der Deutschen
Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) en miniature zu den rund 215.000 Mini-Einwohnern der größten Modelleisenbahn
der Welt. Dort werben sie für die Arbeit der „Großen“.
Die „Kleinen“ haben an den Landungsbrücken mit ihrem Nachbau des Seenotrettungsbootes HANS INGWERSEN/Station Travemünde
zum Open Ship festgemacht und einen kleinen Informationsstand aufgebaut. Besucher fotografieren, reden mit den Männern in Rot
oder steuern eines der drei Seenotkreuzer-Modelle über die Elbe. Mit viel Fantasie und Liebe zum Detail hat die Modellbauerin
Susanne Sander die Idee ihres Kollegen Heiko Mundel umgesetzt. Er ist seit vielen Jahren Förderer der DGzRS und ihm war es eine
„Herzensangelegenheit“, die Seenotretter in die Hamburger Speicherstadt zu bringen.
Zweieinhalb Wochen malte, klebte und schnitt Susanne Sander an den Figuren, Booten und Tischen im Maßstab 1:87 herum, bis sie
den großen Vorbildern präzise entsprachen. Ein Sammelschiffchen fehlt genauso wenig wie Faltblätter und das Logo auf den
Latzhosen der Seenotretter. „Besonders frickelig waren die drei Seenotkreuzer-Modelle im Maßstab 1:1.250“, erzählt Heiko Mundel.
Doch sie gehören einfach zu einem originalgetreuen Seenotretter-Stand dazu, findet er. Zu bestaunen ist das nachempfundene
Ensemble täglich in der größten Stadt im Wunderland – in Hamburg. Öffnungszeiten und Eintrittspreise sind auf der Website
www.miniatur-wunderland.de zu finden.

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#130

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in DGzRS Schiffe und Newsletter 13.09.2014 03:59
von JAN-CUX • 722 Beiträge

12.09.2014
Jolle vor Wangerooge gesunken – Freiwillige Seenotretter bewahren Segler vor dem nassen Tod

Der ausgeprägten Revierkenntnis der freiwilligen Seenotretter von der Insel Wangerooge verdankt ein schiffbrüchiger Jollensegler sein Leben. Das Boot des Mannes sank am Freitagabend, 12. September 2014, vor dem westlichen Ende der östlichsten ostfriesischen Insel. Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes WILMA SIKORSKI der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) fand den völlig unterkühlten Segler und brachte ihn an Land.

Die Alarmierung erreichte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS gegen 18.15 Uhr auf ungewöhnlichem Weg: Die Rettungsleitstelle aus dem sächsischen Grimma (Landkreis Leipzig) informierte die Seenotretter über einen Notruf. Eine Frau hatte berichtet, via Handy von einem Bekannten, der sich derzeit auf Wangerooge aufhält, über einen Seenotfall vor der Insel informiert worden zu sein. Einzige ungefähre Positionsangabe war die Nähe der Buhne H am Westende Wangerooges.

Die Seenotküstenfunkstelle BREMEN RESCUE RADIO der DGzRS bat einen Offshore-Versorgungshubschrauber um Unterstützung. Er befand sich ganz in der Nähe in der Luft. Unterdessen besetzten die freiwilligen Seenotretter die WILMA SIKORSKI. Trotz intensiver Suche zwischen Wangerooge und Spiekeroog konnte der Hubschrauber nichts entdecken. Inzwischen traf die WILMA SIKORSKI im Suchgebiet ein. Dem Hubschrauber wiederum wurde der Treibstoff knapp, er musste abdrehen.

Mittlerweile hatte sich herausgestellt, dass auf Wangerooge tatsächlich ein Jollensegler zum Festland aufgebrochen und noch nicht zurückgekehrt war. Die freiwilligen Seenotretter intensivierten deshalb bei nordnordöstlichen Winden um vier Beaufort die Suche, zunächst südlich der Buhne H, dann nördlich. „Zwischen den Inseln stehen zwei bis drei Knoten Strömung. Wer da über Bord geht, wird auf die offene Nordsee hinausgezogen und hat keine Chance“, weiß der erfahrene Vormann der WILMA SIKORSKI, Roger Riehl.

Die ausgeprägte Revierkenntnis der DGzRS-Crew rettete das Leben des Seglers: „Wir sind noch weiter rausgefahren und haben schließlich voraus etwas Schwarzes entdeckt“, berichtet Riehl. Der schiffbrüchige Segler hielt sich nur noch an einem Beutel mit persönlichen Dingen fest. Er war dunkel gekleidet und trug keine Rettungsweste. „Bei einem Meter Seegang und schon tief stehender Sonne war er kaum auszumachen. Er hat sehr großes Glück gehabt“, sagt Riehl.

Die Seenotretter zogen den völlig unterkühlten, aber ansprechbaren etwa 40 bis 50 Jahre alten Mann durch die spezielle Bergungspforte an Bord der WILMA SIKORSKI. Sie wärmten seinen Körper mit Decken. „Er wusste seinen Namen und sagte auf unsere Frage nach seinem Boot nur ,weg, weg, weg‘“, berichtet Riehl. Auf der Rückfahrt nach Wangerooge alarmierten die Seenotretter den Landrettungsdienst. Er übernahm im Hafen die weitere Versorgung des Schiffbrüchigen.

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#131

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in DGzRS Schiffe und Newsletter 16.09.2014 20:44
von JAN-CUX • 722 Beiträge

14.09.2014
Freiwillige Seenotretter finden vermissten Surfer zwischen Ummanz und Hiddensee

Ein vermisster Surfer zwischen den Inseln Ummanz und Hiddensee westlich von Rügen verdankt sein Leben den freiwilligen Seenotrettern der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Die Besatzung des Seenotrettungsbootes HERTHA JEEP/Station Stralsund rettete den Mann am späten Sonntagabend aus der 17 Grad kalten Ostsee.

Seenotrettungsboot HERTHA JEEP (archivbild von Horst Schmitz)

Einige Stunden zuvor war der Vermisste gemeinsam mit einem weiteren Surfer von einem Campingplatz auf Ummanz Richtung Hiddensee aufgebrochen. Nur einer von ihnen erreichte allerdings die Nachbarinsel. Angehörige wählten daraufhin den Notruf. So erfuhr die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS von dem Vermissten.

Die Seenotrettungsboote HERTHA JEEP, Station Stralsund, und NAUSIKAA, Station Vitte/Hiddensee, machten sich, besetzt mit Freiwilligen, gegen 20.15 Uhr auf den Weg ins Suchgebiet. Zwischen Suhrendorf auf Ummanz und Neuendorf auf Hiddensee herrschten zu dieser Zeit nordöstliche Winde um fünf, in Böen sieben Beaufort (bis 38/61 km/h Windgeschwindigkeit). Die NAUSIKAA traf zuerst vor Ort ein und begann unmittelbar mit der Suche.

In die von der DGzRS koordinierten SAR-Maßnahmen (SAR = Search and Rescue, Suche und Rettung) bezogen die Seenotretter neben den beiden eigenen Rettungseinheiten das Bundespolizeiboot „Uckermark“, das Wasserschutzpolizeiboot „Werder“, ein Boot der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft und einen Polizeihubschrauber ein. Die Seenotküstenfunkstelle BREMEN RESCUE RADIO der DGzRS sendete zudem eine Dringlichkeitsmeldung an die gesamte Schifffahrt.

Die Erfahrung und Revierkenntnis der freiwilligen Seenotretter führte schließlich bei Tonne 41 im Hiddenseer Fahrwasser zum Erfolg: Aufgrund der Wind- und Strömungsverhältnisse suchten die Rettungseinheiten an der Zwei-Meter-Tiefenlinie auf der Hiddenseer Seite. „Plötzlich haben wir den Mann im Licht unseres leistungsstarken Suchscheinwerfers bis zur Brust im Wasser stehend gesehen“, berichtet Günter Towara, Vormann des Seenotrettungsbootes HERTHA JEEP. „In völliger Dunkelheit und eine knappe Seemeile von der Küste entfernt hatte er keine Chance, sich zu orientieren.“

Gegen 21.50 Uhr packten kräftige Hände beherzt zu: Die Seenotretter zogen den 74-jährigen Mann aus Leipzig durch die spezielle Bergungspforte an Bord der HERTHA JEEP und versorgten ihn mit wärmenden Decken. Seine Körpertemperatur war bereits auf 34,6 Grad abgesunken. Außerdem hatte sich der Mann eine Verletzung an der Nase zugezogen. Die Seenotretter versorgten ihn während der Rückfahrt nach Stralsund und übergaben ihn dort an den Landrettungsdienst.


zuletzt bearbeitet 27.11.2014 05:42 | nach oben springen

#132

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in DGzRS Schiffe und Newsletter 20.09.2014 11:30
von JAN-CUX • 722 Beiträge

16.09.2014
Doppelter Einsatz für Schleswiger Seenotretter

Gleich zwei Mal direkt hintereinander sind die Seenotretter der Station Schleswig am Dienstagnachmittag, 16. September 2014, im Einsatz gewesen. Die Freiwilligen-Besatzung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) kam dabei einem gekenterten Jollenkreuzer und einem auf Grund gelaufenen Folkeboot zur Hilfe.

Aus dem Schlauch der leistungsstarken Lenzpumpe des Seenotrettungsbootes WALTER MERZ/Station Schleswig gelangt das eingedrungene Wasser außenbords des havarierten Jollenkreuzers.

Zunächst befreite das Seenotrettungsboot WALTER MERZ an der Stexwiger Enge das festgekommene Folkeboot mit zwei Menschen an Bord. Beobachter an Land hatten die Seenotretter über die missliche Lage des Seglers informiert.

Bei Windstärken mit Böen bis fünf Beaufort (bis 38 km/h Windgeschwindigkeit) schob der für die Schlei hohe Seegang von etwa einem Meter das Boot immer weiter auf das Flach. Trotz des geringen Tiefgangs der WALTER MERZ mussten die Seenotretter vorsichtig manövrieren, um nicht selbst festzukommen. Sie schleppten das Folkeboot frei. Es konnte seine Fahrt aus eigener Kraft fortsetzen.

Anschließend lief die WALTER MERZ nach Goltoft. Das Fahrgastschiff „Wappen von Schleswig“ hatte den Seenotrettern gemeldet, dass nahe dem Campingplatz Hellör ein Jollenkreuzer gekentert war. Als das Seenotrettungsboot eintraf, stand dem Havaristen bereits ein anderes Boot helfend zur Seite.

Allerdings war der Skipper einige Zeit im Wasser gewesen. Ein Seenotretter hüllte den leicht unterkühlten Mann in wärmende Decken und versorgte ihn. „Die noch relativ warmen Tage bieten noch herrlichen Segelwind. Der kühlt allerdings das Oberflächenwasser schnell ab. Bei nicht mal 15 Grad Wassertemperatur ist man schnell unterkühlt“, weiß der erfahrene Vormann Paul Cugier.

Unterdessen kümmerten sich die beiden anderen Besatzungsmitglieder der WALTER MERZ um den Havaristen. Zwar war der Jollenkreuzer inzwischen aufgerichtet, doch vollgelaufen und lag deshalb sehr instabil im Wasser. Die Seenotretter nahmen das Boot längsseits und schleppten es in Ufernähe, wo weniger Strömung stand. Dort setzte die WALTER MERZ ihre leistungsstarken Lenzpumpen ein, bevor der Havarist an einen sicheren Liegeplatz gebracht werden konnte.

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#133

RE:

in DGzRS Schiffe und Newsletter 22.09.2014 22:30
von JAN-CUX • 722 Beiträge

21.09.2014
Freiwillige Seenotretter für schwer verletzten Segler vor Fehmarn im Einsatz

Einem schwer verletzten Segler sind die Seenotretter der Station Heiligenhafen am Sonntagnachmittag, 21. September 2014, zu Hilfe gekommen. Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes HEILIGENHAFEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) war westlich der Ostseeinsel Fehmarn im Einsatz.

Seenotrettungsboot HEILIGENHAFEN (Archivbild)

Bei nordwestlichen Winden um sechs Beaufort (bis 49 km/h Windgeschwindigkeit) und starkem Seegang war der 68-Jährige gegen 14.45 Uhr in der Plicht der etwa zwölf Meter langen Segelyacht schwer gestürzt. Der Unfall hatte sich an der Nordwestspitze Fehmarns vor Westermarkelsdorf ereignet. Bei dem unglücklichen Sturz hatte sich der Mann eine sehr starke Kopfverletzung zugezogen. Seine beiden Mitsegler alarmierten daraufhin die Rettungskräfte.

Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes HEILIGENHAFEN verließ mit Notarzt und Rettungsassistent an Bord die gleichnamige Station und nahm Kurs auf die Westseite der Insel Fehmarn. Währenddessen lief die Segelyacht den Seenotrettern entgegen. Etwa querab Flügge trafen sich die beiden Schiffe.

Trotz schweren Seegangs gelang es der Besatzung der HEILIGENHAFEN, den Notarzt und einen als Rettungssanitäter ausgebildeten Seenotretter auf die Segelyacht übersteigen zu lassen, wo sie den Verletzten behandelten. An eine Übernahme auf das Seenotrettungsboot war aufgrund des schweren Seegangs allerdings nicht zu denken.

Der Vormann der HEILIGENHAFEN bestellte deshalb von See aus einen Rettungswagen nach Orth auf Fehmarn. Dorthin begleitete das Seenotrettungsboot die Segelyacht. In Orth übernahm der Landrettungsdienst die weitere Versorgung des Schwerverletzten.

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#134

RE:

in DGzRS Schiffe und Newsletter 24.09.2014 12:15
von JAN-CUX • 722 Beiträge

23.09.2014
Feuer an Bord – Hund rettet Segler das Leben

Der Wachsamkeit seines Hundes verdankt ein Segler die Rettung von seiner in Brand geratenen Segelyacht. Auf der Schlei zwischen Ulsnis und Gunneby, etwa auf halben Weg zwischen Schleswig und der offenen Ostsee, war auf seinem rund elf Meter langen Boot am Dienstagnachmittag, 23. September 2014, ein Feuer ausgebrochen. Den Seenotrettern der Freiwilligen-Stationen Schleswig und Maasholm gelang es, den Brand zu löschen und den Havaristen in einen Hafen zu schleppen.

Seenotrettungsboot WALTER MERZ der DGzRS im Einsatz an einer brennenden Segelyacht auf der Schlei (Foto: DGzRS/Die Seenotretter)

Um kurz vor 17 Uhr erreichte die Alarmierung die SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Der Skipper selbst hatte sich und seinen Hund zu diesem Zeitpunkt bereits mit einem Schlauchboot unverletzt an Land in Sicherheit gebracht. Der Beagle hatte angeschlagen und seinem Herrchen so vermutlich das Leben gerettet.

Die SEENOTLEITUNG BREMEN alarmierte die Freiwilligen-Besatzungen der Seenotrettungsboote WALTER MERZ/Station Schleswig und WUPPERTAL/Station Maasholm. Sie trafen nahezu zeitgleich an der in der Badebucht vor Gunneby vor Anker liegenden Segelyacht ein.

Starker Rauch drang aus dem Inneren des Bootes. Flammen schlugen durch Luken und Kajütdeck. Da zunächst unklar war, ob sich weitere Menschen noch an Bord befanden, stieg ein Seenotretter über. Die WALTER MERZ setzte ihre Feuerlöschpumpe zur Brandbekämpfung ein. Wie sich erst später herausstellte, lagerten an Bord noch ein Brennstoff-Reservekanister und Signalmunition.

Die WUPPERTAL brachte einen Feuerwehrmann von Land an Bord. Er stieg unter Atemschutz ebenfalls auf die Yacht über, um im Innenraum weiterzulöschen. Anschließend schleppten die Seenotretter den Havaristen längsseits in den kleinen Hafen Stauertwedt. Dort übernahm die Landfeuerwehr die Brandwache.

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#135

RE:

in DGzRS Schiffe und Newsletter 24.09.2014 21:50
von JAN-CUX • 722 Beiträge

24.09.2014
Traditionssegler vor Strandung auf den Nordergründen bewahrt

In beispielhafter Zusammenarbeit haben die Seenotretter der Stationen Hooksiel und Helgoland sowie Behördenschiffe am Mittwoch, 24. September 2014, die Strandung eines Traditionsseglers verhindert. Das 14 Meter lange und mit einem Mann und einer Frau besetzte Schiff drohte, in der Außenweser auf den berüchtigten Nordergründen festzukommen.

Der Seenotkreuzer VORMANN STEFFENS hat den Traditionssegler im Schlepp. Die HERMANN MARWEDE (im Hintergrund) sichert den Anhang ab, während ihr Tochterboot VERENA vorausläuft.

Der freiwillige Vormann des Seenotrettungsbootes BALTRUM/Station Horumersiel hatte während der Fangreise mit seinem Krabbenkutter gegen 7.30 Uhr rote Seenotfallschirmraketen gesichtet. Er vermutete das internationale Notsignal in der Gegend der Leuchttürme Roter Sand und Alte Weser.

Die Seenotküstenfunkstelle BREMEN RESCUE RADIO der DGzRS sendete daraufhin ein „Mayday Relay“ aus, um die gesamte Schifffahrt um erhöhte Aufmerksamkeit zu bitten. Daraufhin meldete das Vermessungsschiff „Komet“ des Bundesamtes für Seeschiffffahrt und Hydrographie einen offenbar treibenden Traditionssegler nahe der Nordergründe.

Kurz darauf sichtete die Besatzung der „Komet“ rote Handfackeln. Der Havarist hatte auf der Überführungsfahrt von Greifswald nach Emden Ruder- und Motorschaden erlitten. Die zweiköpfige Besatzung hatte die Gewalt über ihr Boot verloren, der Mann litt zudem unter sehr starker Seekrankheit.


Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmierte die Seenotkreuzer VORMANN STEFFENS/Station Hooksiel und HERMANN MARWEDE/Station Helgoland. Schiffe der Bundespolizei und der Wasserschutzpolizei boten außerdem ihre Hilfe an.

Mit zwei ausgesetzten Peilbooten der „Komet“ gelang es, den manövrierunfähigen Traditionssegler bis zum Eintreffen der Seenotretter aus der unmittelbaren Gefahrenzone zu schleppen und auf Position zu halten. Mit dem Tochterboot VERENA der HERMANN MARWEDE stellten die Seenotretter eine Leinenverbindung zur VORMANN STEFFENS her.

Auf der Jade stiegen zwei Besatzungsmitglieder des Wasserschutzpolizeibootes „WSP 3“ auf den Havaristen über, um dessen Besatzung beim Steuern zu unterstützen. Der Seenotkreuzer VORMANN STEFFENS schleppte das Boot sicher nach Hooksiel.


zuletzt bearbeitet 24.09.2014 21:54 | nach oben springen


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